Buchmesse in Leipzig musste 2020 aussetzen

Die Vorsorgemaßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie brachten viele Einschnitte im öffentlichen und privaten Leben mit sich. Auch die Leipziger Buchmesse blieb nicht verschont. Diese Messe ist ein Fixpunkt der deutschsprachigen Literatur, ein Höhepunkt im Messekalender der Buchbranche. Außerdem bietet sich dort an vier Tagen die einmalige Gelegenheit, eine große Zahl von jungen Menschen auf den Verein Deutsche Sprache (VDS), aktuelle sprachliche und sprachpolitische Entwicklungen sowie die Bücher aus dem IFB Verlag Deutsche Sprache aufmerksam zu machen. Doch in diesem Jahr ist alles anders.

Daniela Worm (l.) vom IFB-Verlag und Beate Meckert (r.) vom VDS am Messestand 2019

„Als die ITB am 28. Februar, nur fünf Tage vor deren Beginn abgesagt wurde, war uns irgendwie klar, dass auch die Leipziger Buchmesse ausfällt“, schildert Beate Meckert ihr Bauchgefühl. Bei ihr liefen die organisatorischen Fäden zusammen, um den gemeinsamen Stand von VDS und IFB-Verlag mit einem Dutzend freiwilligen Helfern aus dem In- und Ausland über vier Messetage zu einem Erfolg werden zu lassen. Doch auf den Seiten der Leipziger Buchmesse war noch bis 2. März zu lesen: „Die Leipziger Buchmesse findet statt!“ Erst am 3. März, neun Tage vor Messebeginn, kam die offizielle Entscheidung: „Schweren Herzens und mit großem Bedauern müssen wir Ihnen heute mitteilen, dass die diesjährige Leipziger Buchmesse nicht stattfinden wird“, benachrichtigte Oliver Zille, Direktor der Leipziger Buchmesse, die Aussteller in einem persönlichen Anschreiben. „Diese Nachricht kam also für uns nicht überraschend. Natürlich waren wir auch enttäuscht, denn der Aufwand von einem halben Jahr intensiver Vorbereitung war umsonst. Es schwang aber auch ein wenig Erleichterung mit. Denn kein Standbetreuer wurde der Gefahr einer Ansteckung ausgesetzt“, schildert Beate Meckert ihre Gefühlslage.

Bei rund 2.500 Ausstellern und 280.000 erwarteten Messebesuchern eine wohl nicht zu unterschätzende Gefährdung. Martin Buhl-Wagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe, betonte: „Wir haben laufend unsere Sicherheitsvorkehrungen auf dem Messegelände erhöht, um die Gesundheit der Aussteller, Besucher, Gäste und Mitarbeiter zu schützen. Doch angesichts der aktuellen Situation schätzen wir das gesundheitliche Risiko bei der Leipziger Buchmesse als zu groß ein.“ Zu dieser Zeit waren viele Dinge bereits erledigt: Die Verträge waren gemacht, die Absprachen mit dem Messebauer zur Standgestaltung getätigt, die Einteilung der Standbetreuer geplant, schwere Pakete mit Werbe- und Informationsmaterial lagerten schon bei der Buchmesse, die Messeausgabe der Sprachnachrichten und Handzettel mit Neuerscheinungen aus dem IFB-Verlag waren gedruckt. „Doch der größte Verlust sind die ausgebliebenen Kontakte zu den Messebesuchern, um unseren Verein und seine Ziele bekannt zu machen sowie für die vielen schönen Bücher aus dem IFB-Verlag zu werben. Das wird alles bei der nächsten Buchmesse vom 18. bis 21. März 2021 nachgeholt!“, zeigt sich Beate Meckert zuversichtlich.

Text und Foto: Jörg Bönisch